Bericht des Naturschutzwarts der Ortsgruppe Maulbronn am Tag des Baumes am 15.05.2022

 

Der jährliche „Tag des Baumes“ ist ein internationaler Tag. Ihm liegt der 1872 in den USA kreierte „Arbor Day“ zugrunde. Begründer des Baumfeiertages ist Julius Sterling Morton (geb. 22.4.1832 gestorben 1902). Deshalb wird um den 22. April an die Erinnerung seines Geburtstages der Tag begangen.

Am 25. April 1952 hat erstmalig der damalige Bundespräsident, Theodor Heuss, im Bonner Hofgarten einen Berg-Ahorn gepflanzt und damit in Deutschland den Tag des Baumes begründet. Ein Baum des Jahres wurde erstmalig 1989 für Deutschland ausgerufen. Jedes Jahr wird eine andere Baumart zum Baum des Jahres bestimmt. Baumpflanzungen sind heute wohl die häufigsten Aktivitäten an diesem Tag. Das Thema: es sollte der Baum selbst sein.

Vorstellbar wäre: Baumschulen beispielsweise könnten sich aktiver am Tag des Baumes beteiligen – mit derselben Intensität wie am Valentinstag oder am Muttertag die Floristen. Man könnte stärker dafür werben, am Tag des Baumes einen Baum/Strauch zu verschenken. Wie wäre es mit einem Tag des Baumes, der gleichzeitig ein „Tag der offenen Baumschule“ (des Gartencenters/des Baumarktes) wäre – mit dem Baum des Jahres als Sonderangebot? Der Tag könnte ein Tummelplatz für Gemeinden, Schulen und Kindergärten sein. Fachleute, auch Förster, könnten viel mehr als bisher Führungen, Wanderungen (zu Fuß oder per Rad), Vorträge, Diskussionsrunden zu Bäumen anbieten.

Botanische Gärten könnten ihre Tore besonders weit öffnen.

Ein Baum ist mehr als ein Baum. Er ist Lebensgemeinschaft, Mythos und Gegenstand der Kunst. Alte Bäume sind Zeugen der Geschichte, sie formen Landschaft, Alleen und sie sind eben auch nachwachsender Rohstoff. Sie bilden Streuobstwiesen.

Jeder, der schon Bäume gepflanzt hat, weiß um die Bedeutung dieser Tat für künftige Generationen und freut sich, wenn sich die Mühe gelohnt hat und der Baum unbeschadet wächst und gedeiht.

Der Schwäbische Albverein setzt sich für den Erhalt der Vielfalt und Schönheit von Landschaft und Natur ein. Naturschutz und Landschaftspflege hatten innerhalb des Vereins schon immer einen hohen Stellenwert. Der Schutz von Natur- und Kulturlandschaft entspricht dem Selbstverständnis des 1888 gegründeten und mittlerweile mit 110.000 Mitgliedern größten Wandervereins Europas.

In den 570 Ortsgruppen kümmern sich zahlreiche Naturschützer um Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen. Wie wichtig das Ehrenamt für Naturschutz und Landschaftspflege ist, zeigen die geleisteten Stunden für den Naturschutz: Im Jahr 2012 waren es rund 50.000 Arbeitsstunden auf rund 4500 ha Fläche mit Pflegemaßnahmen, Neugestaltungen oder Neupflanzungen, Putzaktionen und anderen Maßnahmen sowie bei der Überwachung der Landschaft (Streifendienst).

Derzeit sind rund 750 Naturschutzwarte im Naturschutzdienst des Schwäbischen Albvereins tätig.

Die Ortsgruppe übernimmt Verantwortung für wertvolle Landschaftsteile der eigenen Gemeinde/Gemarkung. Dies bedeutet vor allem: beobachten, dokumentieren, durch Aufklärung schützen.

Einladung zum Ständerle (Umtrunk).

Andreas Lang, Naturschutzwart OG Maulbronn